Ein Hotel – Fünf Geschichten
Seit über 70 Jahren wird das Hotel Ambassador in Brig von der Familie Welschen mit Hingebung geführt. Die ehrliche Gastfreundschaft, der persönliche Service und das innovative Gespür der Gastfamilie übertreffen die Vorstellungen eines modernen Familienhotels am Fusse des Simplons.
Jubiläumsbuch downloaden
Gastgeber, Schutzengel, Helfer in
der Not – Wir leben was andere Schreiben
Das Gästebuch ist die lebende Hotelgeschichte des Hauses. Da steht schon längst mehr drin als nur ein „Danke es war schön bei Ihnen“.
Die Brasserie des Cheminots zählt zu den beliebtesten Eisenbahn-Treffpunkten im Wallis. Wer mehr über die Eisenbahngeschichte erfahren möchte ist im Cheminots am richtigen Ort. Hier paart sich die herzliche Gastfreundschaft mit dem Charme der über 100-jährige Eisenbahner-Beiz.
Ob Nothelfer oder Renntröster, im Hotel Ambassador hat Familie Welschen für alle ein offenes Ohr und eine freie Unterkunft. Die Gastfreundschaft kennt keine Grenzen, so wird bei Notfällen aller Art unkompliziert geholfen. Selbst dann, wenn die Polizei eine Weiterfahrt verbietet.
Das Hotel Ambassador ist weit über die Kantonsgrenze hinaus bekannt. Politiker, Musiker, Sportgrössen oder Entertainer loben das mit engagiertem Herz geführte Hotel.
Darum ist Vorsicht geboten: Wer nur für eine Nacht reserviert, könnte vom einmaligen Charme des Hotels zu mehreren Nächten verführt werden.
60-Jährige Leidenschaft mit Vorsprung
1945 haben Alfred und Anna Welschen die Pension Cheminots in Brig erworben. Vor dem Kauf der Pension, waren beide im Hotelgewerbe tätig und sammelten im Tessin und in den Bündner Bergen die nötige Erfahrung für den eigenen Betrieb. Weitgereist, weltoffen und sprachgewandt, das war ihr Schlüssel zum Erfolg. Als gleichberechtigte Partner führten sie gemeinsam einen Betrieb, das alleine erweckte in dieser konservativen Region seine Aufmerksamkeit.
Von 1945 bis 1948 bauten die Welschens die Pension Cheminots um, damit sie den modernen Ansprüchen einer neuzeitlichen Hotellerie genügte. Im Keller wurde eine Bar eingerichtet, um den internationalen Gästen, nebst dem Zimmerkomfort, auch Vergnügen zu bieten. Im katholischen Oberwallis zählte dies eher zu einer verwerflichen Angelegenheit.
Anna Welschen war eine begnadete Köchin, hatte die administrative und geschäftliche Führung inne und war für die Hotelzimmer zuständig. Alfred Welschen war der extrovertierte Typ, der es hervorragend verstand, die Gäste zu unterhalten. Mit seinem ungebändigten Tatendrang als Hotelier und als passionierter Jäger, prägte er das Haus genauso wie seine Frau, als ruhender Pol im Hintergrund. Diese Kombination machte den Erfolg der Pension Cheminots aus.
1962 traten die beiden in den wohlverdienten Ruhestand über. Die Pension wurde fortan verpachtet bis sie im Jahr 2000 von Stefan Welschen übernommen wurde. Zwischenzeitlich wurde aus dem Cheminots das Hotel Ambassador.
Benno & Ferdinand Welschen,
die Walliser Buben aus Brig
Benno und Ferdinand Welschen sind fast wie Zwillinge aufgewachsen, trennten sie doch lediglich 17 Monate. Während Ferdinand mehr die Leidenschaft von seinem Vater erbte, war Benno mehr der Berechnende, Nachdenkliche und Zurückhaltende. Nach absolvierter Hotelfachschule in Lausanne, zog es beide in die grosse Welt der Hotellerie.
Benno Welschens Stationen führten ihn von Gstaad über Neapel bis London und von Peninsula nach Zürich, bevor er als General Manager im Source des Alps in Leukerbad bis 1996 tätig war. Bis heute ist er Mitbesitzer des Hotel Ambassador und leidenschaftlicher Berater.
Ferdinand Welschens Hotelkarriere hatte im Hotel Palace in St. Moritz begonnen. Nach 9 Jahren im Engadin zog es ihn mit seiner Familie nach Zürich. Bis zu seinem Hinschied 1988 war er als Chefkassier im Kader vom Dolder Grand Hotel in Zürich tätig.
Sein Sohn Stefan Welschen hat das Hotel Ambassador übernommen und wird von seinem Onkel Benno tatkräftig unterstützt. Zusammen führen sie das Hotel zum Ziel; ein kleines aber feines Boutique-Hotel für die breite Stammkundschaft.
Stefan Welschen und seine Gene;
ideenreich und hartnäckig
Will man mit Stefan Welschen Schritt halten, muss man schnell denken und gut zuhören. Bodenständig, schnelldenkend und ungeduldig, so wird er beschrieben.
Nach abgeschlossener Kochlehre und absolvierter Hotelfachschule in Zürich, sammelte Stefan Welschen in Zürich und Denver (USA) seine Erfahrungen in der Hotellerie. Seit seiner Rückkehr in die Schweiz konzentrierte er sich auf die F&B-Leitung grosser Gastronomiebetriebe.
Als er 2001 das Hotel Ambassador übernommen hat, waren gerade mal zwei Angestellte für Service & Hotel zuständig und Stefan Welschen als gelernter Koch in der Küche tätig. Heute wäre das Ganze mit 11‘000 Übernachtungen pro Jahr so nicht mehr zu stemmen.
Die Gene seines Grossvaters und Vaters drücken immer mal wieder durch. Wie seine Vorfahren, ist auch er ein vorausdenkender Macher mit dem Herz auf der Zunge. Er treibt den Familienbetrieb voran, tüftelt an neuen, verrückten Ideen und blüht in seiner Gastgeberrolle auf.
Mit der Brasserie des Cheminots setzte er eine weitere Idee in die Realität um. Die Briger Gastronomie wird mit einer echten französischen Brasserieküche belebt. Vorallem die Qualität und die Frische zeichnet diese Küche aus. Die Kombination von saisonalen Spezialitäten und erlesenen Weinen gibt der Brasserie ihre Einzigartigkeit.
Auf dem Tisch von Stefan Welschen ist schon die nächste Idee zu finden; eine elegante Bar, da wo seine Gäste den Tag gebührend ausklingen lassen können.
Maria-Grazie Vincenzi, Die Starke
im Hintergrund
Sie überlässt die Bühne gerne den anderen und arbeitet still im Hintergrund. Ob tropfende Wasserhähne, schreiende Kinder oder ein abgestürztes IT-System. Für all diese Probleme gibt es eine Lösung: Grazia.
Im März 2001 hat sie die Stelle für die Administration, Buchhaltung und Récéption angetreten, doch schon bald weitete sich ihr Tätigkeitsfeld zur guten Seele des Hauses aus. Mit ihrer südländischen Gelassenheit räumt sie jeden Stolperstein aus dem Weg.
Seit vier Jahren sind Stefan Welschen und Grazia auch privat ein Paar. Eigentlich habe sich nicht viel geändert, ausser dass sich ihr Arbeitspensum von 100 auf 200% erhöht hat. Wenn man seine Arbeit liebt, zählt man keine Stunden.